Interview mit Frank Schäfer
geführt von Katja Lesch
Katja:
Hallo Frank, vor dem Dorffest verabredeten wir uns zu einem Interview. Ich musste Dich schon überreden mir Rede und Antwort zu stehen. Denn den „dicken Max“ lässt Du nie raushängen.
Danke, dass es nun doch klappt.
Frank:
Ja, es ist nicht so mein Ding über mich und unsere Arbeit zu reden. Wir machen lieber.
Na dann schieß ich mal los mit meinen Fragen! Wie kam es denn eigentlich dazu, dass Ihr mittlerweile schon eine gefühlte Ewigkeit für Speis und Trank sorgt und mit Schaustellern zu unseren Dorffesten aufwarten könnt?
Oh Mann, das ist ja wirklich schon lange her! Wir, also Dani unsere Mitarbeiter und ich waren über viele Jahre immer zu den Dorffestzeiten unterwegs auf anderen Festen um zu arbeiten. Das Einzige was uns immer nur blieb, war ein Bier am Sonntagabend, wenn wir von den anderen Festen zurückkamen. Total blöd. Naja und da war das Dorffest, ich glaube 2009, das in der Wilschdorfer Turnhalle stattfand. Da kamen, Mathias Maibier (damals Vorsitzender des HVW Anm. d. Verfasserin) und ich eben ins quatschen.
Ich sagte, dass wir es ziemlich traurig finden, dass wir immer für andere Orte die Feste mitmachten. Aber lieber wären wir zu Hause und könnten uns dort mit einbringen und mit Freunden und Nachbarn gemeinsam feiern. Ja und Mathias gab zu Bedenken, dass es für den Verein eine immense Kraftanstrengung geworden ist das Dorffest weiterhin alleine zu stemmen. Gesagt getan ab dem nächsten Dorffest konnten wir mitfeiern (lächelt). Das war dann 2010. Da legte Mathias Maibier mir, gefühlt nach dem 18. Bier, dann auch den Mitgliedsantrag für den Heimatverein vor die Nase. Ich unterschrieb und bin seitdem auch Mitglied.
Mensch das ist ja schon wirklich eine lange Zeit!
Ja das stimmt und es macht immer noch unheimlich Spaß! Hier weißt Du wirklich für wen Du das machst. Für unser Dorf. Ich bin ja eigentlich Klotzscher, nunmehr auch eine gefühlte Ewigkeit mit Wilschdorf verwurzelt. Dani kommt von hier. Genauso Marco. Ohne ihn und die Kontakte von seiner Diana zu den Schaustellern wären auch die Fahrgeschäfte nicht bei uns. Und so hat „ein“ Bierchen und ein Gespräch zur rechten Zeit eine schöne Zusammenarbeit entstehen lassen.
Hast Du, bzw, habt ihr es schon einmal bereut diesen Schritt gegangen zu sein?
Nein nie. Obwohl schon die schrägsten Sachen passiert sind. Wetter zum Beispiel. Extreme Hitze, na dann eben Bassins aufgestellt zum abkühlen für alle. Starkregen, der Platz unter Wasser. In Wilschdorf kein Problem! Also mit Rigo Proschmanns Technik und vielen Helfern schnell mal eine Drainage gelegt und Rindenmulch abgekippt. Fertig. Sturm! Riss eine Bühne um, weil vergessen wurde die Container mit Wasser zu befüllen. Na und! Viele Hände packten an und unser Dorffest konnte beginnen. Fußball WM oder EM Leinwände und Beamer her! Mit allem was wir hatten abgedunkelt und los ging es!
Gibt es etwas, was Dir besonders am Herzen lag oder gefallen hat?
Ach da gibt es einiges! Traktorenpulling war genial! Das Seifenkistenrennen ist ein Dauerbrenner und auch die Oldtimer. Vielleicht finden sich da auch neue Ideen dazu. Denn eins macht unsere Feste aus. Sie sind handgemacht, ohne persönliches Engagement würde es nicht gehen! Und damit meine ich nicht nur uns die „Schausteller“, sondern auch den Heimatverein und jeden anderen Mitmacher.
Frank bitte sage mal wie so eine Woche vor dem Fest abläuft. Sicherlich ist das manchem Besucher auf dem Fest noch nicht wirklich klar, dass ihr nicht nur hinkommt und eure Geschäfte an fertige Medien anschließt. So wie es im normalen Geschäftsalltag der Usus ist.
(Lacht) Die Woche davor und auch die Wochen davor bedeuten für uns als Unternehmen wie auch für den Verein, viel Vorbereitung und natürlich auch eine große Portion an Muskelkraft. Dinge die nicht zu unserem Geschäft gehören wie Bierwagen, Biertischgarnituren, Sonnenschirme und Kühlwagen und alles was für ein so großes Fest benötigt wird, müssen wir natürlich ordern und mitunter selbst heranholen. Manches wird geliefert. Bestellungen für Getränke und Speisen müssen raus. Unter den Schaustellern wird abgeklärt wer bei dem fest mit dabei sein wird, Kollegen aus dem Catering werden angefragt. Wir wollen ja auch nicht immer dasselbe an Speisen anbieten. Die Abwechslung macht`s doch! Mitarbeiter müssen gebucht werden, denn der Ausschank läuft ja nicht allein. Kalkulationen müssen erstellt werden, damit wir die Preise für unser Dorf fair halten können. Denn Preise wie auf dem Stadtfest wollen wir in Wilschdorf nicht haben. Alle von uns packen beim Aufbau mit an. Das ist für uns auch Heimatgefühl!
Lieber Frank, ganz lieben Dank für das Interview! Es war schön mit Dir in die Erinnerung abzutauchen!
Nun noch eine letzte Frage. Wie lange könnt ihr euch noch diese Kooperation mit dem Heimatverein vorstellen?
Na hoffentlich noch lange für unser Dorf. Also mit drei Vorsitzenden des Heimatvereins haben wir ja schon super zusammengearbeitet. Mit Mathias Maibier, dir Katja und jetzt auch schon zum zweiten Mal mit Rainer Gommlich. Von unserer Seite wollen wir gerne mit dem Verein noch neue Ideen entwickeln und die Programme zum Dorffest weiterhin so genial gestalten. Denn mal ehrlich, was wir hier in Wilschdorf ohne öffentlich Mittel, durch Spenden und persönliches Engagement hinbekommen ist schon irre!
Darf ich noch mal ein Dankeschön loswerden?
Ja klar doch!
Danke Klemmi für deine Fotos von und für Wilschdorf. Diese lassen unsere Feste und nicht nur die lebendig nachhallen.
Da hast Du recht Frank, deshalb auch gleich mein Dank an Jens hinterher. Und auch an dich ein großes DANKE!